Gießen/Wetzlar/Friedberg/Marburg: Am 29. und 30.Juni 2021 fand am Sitz des Polizeipräsidiums in Gießen das erste Seminar der Arbeitsgruppe Tuner, Posen und Raser statt. Das Seminar war mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen vier Direktionen Marburg-Biedenkopf, Wetterau, Lahn-Dill und Gießen des Polizeipräsidiums Mittelhessen voll ausgebucht.

In den letzten Monaten hatte es vermehrt Hinweise und auch Feststellungen auf bestimmte Gruppen oder Personen, die ihre Fahrzeuge illegal Tunten, Rasen oder Posen, gegeben. So wurden beispielsweise in den letzten Wochen in Gießen, aber auch in Wetzlar und Bad Nauheim teils gravierende Veränderungen, die ein Erlöschen der Betriebserlaubnis zur Folge hatten, bei Kontrollen an den überprüften Fahrzeugen festgestellt. Oftmals, speziell in Marburg ergaben sich auch Hinweise, dass Personen mit ihren hochmotorisierten PKW viel zu schnell in Innenstädten unterwegs waren und durch Lärm auffielen. Insbesondere vor diesem Hintergrund werden viele Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Mittelhessen beschult, um in der speziellen Materie illegale Veränderungen an Kraftfahrzeugen erkennen und anschließend gezielt Maßnahmen treffen zu können.

Die bereits vor etwa zwei Jahren gegründete Arbeitsgruppe der Polizeidirektion Gießen hatte zu dem ersten großen Seminar eingeladen. Am ersten Tag wurden die rechtlichen Voraussetzungen, die zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen, vermittelt. Darüber hinaus erfolgte die Vermittlung der technischen Materie, wie Fahrwerk, Rad-Reifenkombinationen, Motorraum (Chiptuning), Verglasung, Scheinwerfer, Spoiler, Innenraum, Abgasanlagen und vieles mehr. Die vermittelte Theorie wurde anschließend mit Vorführmaterial, sowie an zwei Fahrzeugen in der Praxis vertieft.

Am zweiten Seminartag wurden zwei Großkontrollstellen im Bereich der Polizeidirektion Lahn-Dill (Stadt Wetzlar) (August-Bebel-Schule – Niedergirmes und Goetheschule – Wetzlar) eingerichtet. Im Rahmen der mehrstündigen Kontrolle konnten 42 Fahrzeuge der Kontrollstelle zugeführt werden, die technische Veränderungen aufwiesen. Bei 15 Fahrzeugen wurde festgestellt, dass die Betriebserlaubnis dieser Fahrzeuge erloschen war. Zwei davon wurden sofort zur technischen Prüfstelle geschickt, da deren unerlaubte Umbauten im Gefährdungsbereich lagen. Beide Fahrzeuge wurden vom TÜV Hessen untersucht. Dabei wurden weitere erhebliche Mängel aufgedeckt. Bei der folgenden Rechnungsstellung durch den TÜV Hessen, staunten beide Fahrzeugführer nicht schlecht, als sie die beiden Rechnungen in Höhe von 400,- und 600,- Euro erhielten. Hinzu kommen noch Ordnungswidrigkeitsverfahren.

Demnächst sollen die Kontrollen in allen vier Landkreisen weiter intensiviert werden.

Die Polizei weist darauf hin, dass sich Zeugen, denen solche Fahrzeuge auffallen, melden sollen. Dabei können die Zeugen auch Kennzeichen mitteilen. Oftmals führen solche Hinweise zu Kontrollen, bei denen dann illegale Veränderungen festgestellt und weitere Maßnahmen, wie die Sicherstellung von Fahrzeugen, getroffen werden müssen.


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