Gießen-Wieseck: Gestern erließ das Amtsgericht Gießen auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen einen 41 Jahre alten, somalischen Staatsangehörigen Haftbefehl wegen Totschlags. Der Mann steht unter dringendem Verdacht, seinen Nachbarn – ebenfalls ein aus Somalia stammender Asylsuchender (29 J.) – in dessen Wohnung in der Nacht vom 06. auf den 07.10.2023 getötet zu haben. Der Beschuldigte befindet sich nunmehr in einer hessischen Justizvollzugsanstalt.

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei gerieten am vergangenen Samstag infolge eines Hinweises in Gang. Ein Zeuge war am Nachmittag bei der Polizeistation Gießen Nord erschienen und hatte angegeben, dass ein Bekannter ihm berichtet habe, dass dieser mit einem Mitbewohner in Streit geraten sei und selbiger nun verletzt in seinem Zimmer liegen würde. Sogleich begab sich eine Polizeistreife vor Ort nach Wieseck, wo sie den 29-Jährigen tot – in einer Blutlache liegend – auffanden. Aufgrund einer unverzüglich eingeleiteten Fahndung gelang es den polizeilichen Einsatzkräften, den Beschuldigten noch am Samstagabend im Innenstadtbereich festzunehmen.

Im Zuge der durch die Staatsanwaltschaft veranlassten Obduktion im Institut für Rechtsmedizin ergab sich als Todesursache ein Verbluten durch Beibringung einer Vielzahl von Stich- und Schnittverletzungen. Als Tatwerkzeug wurde offenbar ein Schraubenzieher verwandt. Die genauen Tathintergründe sind bislang nicht bekannt. Schließlich macht der von einem Rechtsanwalt verteidigte Beschuldigte aktuell von seinem Schweigerecht Gebrauch.

Die umfangreichen Ermittlungen – insbesondere die Auswertung diverser sichergestellter Datenträger (z.B. Handy des Beschuldigten) sowie der am Tatort gesicherten Spuren – dauern an.


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