Gießen: Während einer Präventions-Aktion, die am Mittwoch, 02.06.2021, gegen 14.00 Uhr am Lahnufer stattfand, stellten Polizeipräsident Bernd Paul und Bürgermeister Peter Neidel eine Kooperation, mit der Fahrraddiebstähle reduziert werden sollen, vor.
„Insbesondere als Universitätsstadt und auch aufgrund der geografischen Lage ist das Fahrrad als Verkehrsmittel in Gießen natürlich sehr präsent. Das Fahrrad ist eine wichtige klimafreundliche Alternative zum Auto und hat im Stadtbild zuletzt auch aufgrund der Pandemie an Zuspruch gewonnen. Leider mussten wir auch feststellen, dass die Diebstahlsdelikte in Gießen zuletzt zugenommen haben. Mit der Kooperation wollen wir auf verschiedenen Ebenen etwas bewegen und dazu beitragen, solche Delikte einzudämmen. Dies beginnt bei dem Ausbau bzw. der Verbesserung von Fahrradabstellanlagen und Fahrradparksystemen bis zur genauen Überprüfung von Fundrädern.“ so Gießens Bürgermeister Peter Neidel.
Auch Mittelhessens Polizeipräsident Bernd Paul begrüßte die Initiative: „Ich bin mir sicher, dass die Anstrengungen der Stadt und der Polizeidirektion Gießen zum Erfolg führen. Wichtig für unsere Ermittlungen nach einem Diebstahl ist eine Rahmennummer. Leider bekommen wir bei etwa 60 Prozent der angezeigten Diebstahlsdelikte rund um das Fahrrad nicht die notwendige Rahmennummer für eine Fahndungseingabe. Das macht es für uns dann bei einer Kontrolle sehr schwierig. Oftmals müssen wir eine verdächtige Person wieder fahren lassen, weil die Rahmennummer nicht im polizeilichen System bekannt ist. Ich möchte dabei für unsere kostenlose Fahrrad-Codierung werben. Das Codier-Verfahren ermöglicht der Polizei oder auch beispielsweise einem Fundbüro anhand bestimmter Parameter schnell und einfach auf den Eigentümer zu schließen. Von Bedeutung ist aber auch, dass Fahrräder mit einem guten und stabilen Schloss richtig gegen Diebstahl gesichert werden müssen.“, ergänzte Polizeipräsident Bernd Paul.
Polizeibeamte der Polizeidirektion Gießen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Gießen führten am Mittwoch mehrere Maßnahmen im Bereich des Lahnufers (Parkplatz Zu den Mühlen) durch. In unmittelbarer Nähe zum Radweg kamen die Beamten auch ins Gespräch mit den Fahrradfahrern und gaben wertvolle Präventionshinweise.
Dabei wurde auch das Codier-Gerät, ein neues Nadelmarkierungssystem, vorgeführt. Damit und auch mit dem Hinweis „Finger weg – mein Rad ist codiert“ sollen Fahrraddiebe abgeschreckt werden. 2019 kam es im Stadtgebiet Gießen zu 359 Taten. Im letzten Jahr registrierte die Polizei 429 solcher Delikte.
„Wir wollen bei der Polizeidirektion das Konzept Sicheres Gießen mit einer weiteren Aktion ergänzen. Wir werden solche Straftaten schwerpunktmäßig und zentral bei unserer Ermittlungsgruppe bearbeiten. Damit wollen wir konzentrierter und zielgerichteter Fälle des Fahrraddiebstahls bearbeiten. Neben der Sachbearbeitung wollen wir auch die Kontrolltätigkeit in der Stadt ausbauen. Entsprechend geschulte Beamte der Polizeidirektion werden dann, ähnlich wie bei der Arbeitsgruppe Tuner und Poser, mit Unterstützung der Stadt Gießen, Fahrräder überprüfen.“, gab der Leiter der Polizeidirektion Gießen, Polizeidirektor Joachim Bernard, an.