Gießen: Mit der Schockanruf-Masche haben Betrüger am Montag eine Seniorin aus dem Landkreis Gießen um 30.000 Euro gebracht. Die Frau hatte am Nachmittag einen Anruf erhalten, bei dem sich eine weinende Frau als ihre Tochter ausgab und schilderte, einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Sie würde nun bei der Polizei sitzen, dürfte nicht gehen und benötige Hilfe. Wenig später meldete sich ein Mann mit unterdrückter Rufnummer und gab vor, von der Polizei zu sein. Für die Freilassung ihrer Tochter habe ein Richter eine Kaution von 30.000 Euro veranschlagt und diese müsse noch in den nächsten Stunden bezahlt werden. Aufgrund des hohen Drucks telefonierten die Seniorin und ihr Ehemann umliegende Banken ab, um die hohe Summe kurzfristig noch abheben zu können. Bei einer Gießener Bank in der Johannesstraße bekam sie dann die 30.000 Euro. Währenddessen fiel dem Ehepaar ein Mann auf, der die beiden offenbar beobachtete. Nachdem sie dann die Bank verließen, traf die Ehefrau sie in der Johannesstraße/Plockstraße in der Nähe der Commerzbank eine Frau, die das Geld in Empfang nahm. Ihr Ehemann hielt etwa 30 Meter Abstand zu seiner Frau. Die Geldabholerin lief anschließend in Richtung Johanneskirche davon. Am Abend riefen die Senioren die echte Tochter an und der Betrug flog auf.
Beschreibung des unbekannten Mannes:
Er ist etwa 1,70 Meter groß, kräftig, vermutlich mitteleuropäisch und hatte dunkelblonde Haare. Der Unbekannte trug ein rotes T-Shirt mit auffälliger Schrift.
Beschreibung der unbekannten Frau:
Sie ist korpulent, zwischen 45 und 50 Jahre alt und etwa 164 cm groß. Ihre langen braunen Haare hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden. Sie trug eine braune Jacke und eine dunkle Brille. Nach Angaben der Zeugen könnte die Unbekannte aus dem nordafrikanischen Raum stammen. Sie hatte eine graue Tasche dabei, in der sie das Geld nach der Übergabe steckte.
Die Polizei sucht nach Zeugen und fragt:
– Wem ist der unbekannte Mann vor der Bank in der Johannesstraße gegen 17.00 Uhr aufgefallen?
– Wer hat die Geldübergabe am Montagnachmittag (19. September) gegen 17.30 Uhr in der Johannesstraße beobachtet? Wer kann Hinweise auf die Identität der Geldabholerin geben?
Zeugen werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter 0641/7006-6555 in Verbindung zu setzen.