Wegen der steigenden Corona-Fallzahlen und der flächendeckenden Verbreitung der hochansteckenden britischen Virusvariante ordnet das Gesundheitsamt des Landkreises Gießen in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt die Aussetzung des Präsenzunterrichts an allen Schulen in Landkreis und Stadt Gießen ab Montag (29. März) bis zu den Osterferien an. Ausgenommen sind die Abschlussklassen, denen eine Testung vor Unterrichtsbeginn angeboten werden soll. Eine Notbetreuung wird angeboten. Der Landkreis Gießen wird in den Osterferien ebenfalls keine Betreuung im Rahmen des „Pakts für den Nachmittag“ anbieten. Die Stadt Gießen wird über die Regelung der Ferienbetreuung an ihren Schulen gesondert informieren.

Stand Mittwoch verzeichnete das Gesundheitsamt Quarantänemaßnahmen an insgesamt 18 Schulen. „Ob die sogenannten Lerncamps an den Schulen in den Ferien mit einem negativen, tagesaktuellen Schnelltest besucht werden können, werden wir kommende Woche mit Blick auf die Situation klären“, erklärt Kreis-Schuldezernentin Dr. Christiane Schmahl.

„Das Infektionsgeschehen im Landkreis ist diffus, gerade in jüngeren Altersgruppen kommt es zu einer Verbreitung des Virus“, sagt Landrätin Anita Schneider. Infizierte Kinder und Jugendliche tragen nach Erkenntnis des Gesundheitsamtes häufig das Virus weiter, ohne selbst Symptome zu zeigen. Gerade in Fällen, in denen Kita-Gruppen oder Schulklassen in Quarantäne geschickt werden, ist es daher wichtig, dass auch weitere Familienangehörige – die eigentlich nur Kontaktpersonen zweiten Grades sind – sich besonders an Abstands- und Hygieneregeln halten, medizinische Masken tragen und Kontakte vermeiden. Je nach Anlass kann das Gesundheitsamt hier individuelle Schutzkonzepte mitgeben.

Neuinfektionen der vergangenen Tage werden nachgemeldet

Wegen der stark steigenden Fallzahlen konnten heute und gestern Neuinfektionen nur zeitverzögert in die Meldestatistiken eingepflegt werden. Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Tagen weitere Neuinfektionen der vergangenen Tage in die Zahlen einfließen und damit auch die Sieben-Tage-Inzidenz deutlich steigen wird. Die Fallermittlung erfolgt aus diesem Grund derzeit zeitverzögert. Das Team ist in dieser Woche durch weitere Kräfte verstärkt worden.

Die Virusvariante B.1.1.7 ist nach Beobachtung des Robert-Koch-Instituts mittlerweile bundesweit dominierend. Diese Entwicklung bestätigt das Gesundheitsamt auch für den Landkreis Gießen. Erst Ende Januar war das erste Auftreten der britischen Virusvariante im Landkreis bekannt geworden. „Das zeigt, wie groß das Ansteckungspotenzial des Virus ist“, sagt Landrätin Schneider. „Daher möchten wir nun Maßnahmen ergreifen, um möglichst zu verhindern, dass weitere einschneidende Beschränkungen nötig werden. Dass mittlerweile in großer Zahl Schnelltests zur Verfügung stehen, ist ein großer Vorteil, um für mehr Sicherheit zu sorgen.“

Einen Überblick über alle Angebote des Landkreises sowie dritte Anbieter für die kostenlosen Bürgertestungen sowie die Möglichkeit zur Online-Terminvereinbarung gibt es auf corona.lkgi.de.

Quelle: Landkreis Gießen

 


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